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Amalia

Mein Weg vom Judentum zum Islam!

Bevor sich die Sonne am östlichen Horizont zeigt versammelt Amalia Rehman ihren Mann Habib, die 14-jährige Tochter Ilana und den 11-jährigen Sohn Moosa im Wohnzimmer für das erste Gebet des Tages. "Allahu akbar" ruft Moosa und dehnt dabei rollend das "R" als sich alle in zwei Reihen mit dem Gesicht nach Mekka aufstellen. Der Raum ist einfach eingerichtet mit kahlen Wänden und zwei Tafeln mit arabischen Schriftzügen auf dem Kaminsims. "Allahu akbar" wiederholt Moosa und die Familie beginnt mir den rhythmischen Niederwerfungen. Nach dem Gebet weckt Amalia die zwei kleineren Jungen, den 7-jährigen Mikail und den 4-jährigen Daaniel, um sie für die Schule fertig zu machen. (Obwohl sie nicht beten müssen, bevor sie 10 sind, können Kinder, die wollen, sich dem Familiengebet anschließen).

Nachdem sie ihre Haare gekämmt hat, ihre Schnürsenkel gebunden hat und ihre generelle Abneigung gegen einen weiteren Schultag verscheucht hat, geht Amalia zur islamischen Schule in Nord Austin, wo sie freiwillig als Lehrerin arbeitet, um das Schulgeld für die Jungen abzudecken. Ilana geht zu einer öffentlichen Schule in Leander. Bevor sie rausgeht, bedeckt Amalia ihr Haar mit einem grünen Satinkopftuch und ihre Kleidung mit einem langen, schwarzen Jilbab, dem traditionellen Mantel der muslimischen Frauen.

Dies ist wahrscheinlich ein typischer Morgen für eine muslimische Familie in den Vereinigten Staaten, aber Amalias Geschichte ist alles andere als typisch. Sie ist mittlerweile 43 und lebt in Leander, aber sie ist in Israel als Jüdin geboren und vor über 20 Jahren zum Islam konvertiert. Für sie ist das nicht Muslim gegen Jude oder Israeli gegen Araber und auch nichts Politisches. Es ist eine Sache des Glaubens. Sie musste gegen ihre Familie kämpfen, gegen andere Muslime und gegen die Gesellschaft, nur um ihre Religion praktizieren zu können. Aber sie sagt, das war es wert. "Im Alter von 7 betete ich zu Gott, dass ich die gescheiteste Person der Welt werde, die alles weiß“, sagt sie, als sie sich später am Nachmittag mit selbst gemachten Brownies und Light Limonade hinsetzt. "Ich kann zum ersten Mal im Leben sagen, dass ich nicht alles weiß, aber dass ich die Wahrheit kenne." Sie hat die Wahrheit im Islam gefunden.

Amalia hat eine amerikanische, jüdische Mutter aus Mattapan, Mass und einen israelischen Vater. Als Teenager kämpfte ihr Vater Abraham Zadok in einer Untergrundarmee, die die Gründung des Staates Israel 1948 voranbrachte. Heute ist er ein 70-jähriger Mann von schmächtiger Statur. Er trägt einen abgerissenen, grünen Hut und eine Schachtel Marlboro in seiner Hemdtasche. Als er spricht, dominiert sein großer, buschiger Schnurrbart sein kleines, von der Zeit gezeichnetes Gesicht. "Früher gehörte Jerusalem den Arabern“, sagt er mit rauem israelischem Akzent. "Wir mussten Essen mit Konvois nach Jerusalem bringen. Die Juden hatten kein Essen, kein Wasser; sie litten"

Obwohl ihre Eltern aus religiösen Familien kamen, erzogen sie Amalia und ihre zwei Brüder als traditionelle, nicht-orthodoxe Juden. Sie gingen nur zu den hohen Feiertagen in die Synagoge und sie aßen Schwein. Im Alter von 13 entschied sich Amalia eine religiösere Person zu werden. "Sie war ein ehrgeiziges Kind," sagt Abraham. "Sie wollte immer die Beste, die Klügste sein." Hartnäckig bei all ihren Bemühen, versuchte sie über das Judentum zu lernen. Aber sie sagt, sie hat nie die Antworten gefunden, die sie sucht. Sie ging auf ein hebräisches Internat, aber sie fühlte sich entfremdet vom Judentum und forderte andere ihrer Religion heraus. Immer noch auf der Suche nach einer religiösen Verbindung, schrieb sie sich in Talmudkurse ein, während sie an der Universität von Chicago einen Abschluss in Psychologie anstrebte. Sie erinnert sich an diese Zeit, als eine sehr freudige Zeit in ihrem Leben, sie fühlte die Möglichkeit einer echten Verbindung zu der Religion ihrer Vorfahren. Doch von Zeit zu Zeit stieß sie dabei auf dieselben Hindernisse, die sie bereist als Teenager entdeckt hatte. "Juden zitieren nicht die Thora; sie folgen den Rabbinern, nicht dem Wort Gottes. Alles basiert darauf, was die für richtig halten. Das war zu unklar. Es war kein richtiger Glaube, es war nicht die Wahrheit."

Bis heute nehmen Freunde und Familie an, dass sie auf Wunsch ihres Ehemannes Habib zum Islam konvertiert ist. Amalia aber beginnt mit der Geschichte ihrer Konvertierung viel früher, direkt nach dem College, als sie nach Kalifornien zog, um bei ihrer Familie zu sein. Sie freundete sich mit einer Gruppe arabischer Männer an, die oft zum Stand ihres Vaters mit Trockenobst und Nüssen auf dem Markt in San Jose kamen. "Ich hatte eine sehr schlechte Meinung über Araber“, sagt Amalia, als sie ein Glas Milch zum Runterspülen der Brownies für ihren jüngsten Sohn eingießt. "Man erzieht die Juden so, dass sie diese schlechte Meinung haben. Es war wahrscheinlich ein Überrest aus meiner Kindheit."

Trotz dieser verwurzelten Gefühle, fühlte sie sich zu ihnen und ihrem Glauben hingezogen und fing an, die Nachmittage mit ihnen in ihren Wohnungen zu verbringen. "Eine Sache, die mir an diesen Menschen, die ich getroffen hatte, auffiel war, dass sie sehr gut zueinander waren. Und oh, wie gern wollte ich Teil davon sein, teilhaben an dem Gefühl, zu etwas so Wundervollem zu gehören." In ihrem eigenen Leben fühlte Amalia alles andere als Akzeptanz. Das Judentum ihrer Vergangenheit hatte sie ohne tiefe religiöse Verbundenheit zurückgelassen und als sie aus Chicago zurückkehrte, war die Beziehung zu ihrer Mutter angespannt. "Die Leute sagen, ich wäre nur deshalb Muslimin geworden, weil das der einzige Platz auf Erden war, wo ich Trost fand, der einzige Ort, der mir offen stand, dass alles Vertraute verschlossen war." Amalia gibt zu, dass daran etwas Wahres ist, aber sie dankt Gott dafür, dass er sie in eine Position gebracht hat, in der sie offen für den Islam sein konnte.

Als Amalia eines Tages mit ihren Freunden Fernsehen schaute, gab es in den Nachrichten den Bericht über einen Muli, der einen Muli zur Welt gebracht hatte. "Dies ist ein Zeichen für das Ende der Zeiten“, sagte ein Mann. Diese Bemerkung hat Amalia einen Aspekt des Islams eröffnet, den sie vorher nicht gekannt hatte - die Aufgabe Inhalte des Korans als wahr zu beweisen. Ihr scholastisches Feuer lebte wieder auf und brannte wieder einmal. "Allah geht so an jeden Menschen heran, wie derjenige angegangen werden muss. Allah ging mich an, wie ich angegangen werden musste dadurch, dass er meine Neugier weckte, meinen Hunger nach Wissen, meinen Hunger nach den Geheimnissen von Leben und Tod und der Bedeutung des Lebens."

Eines Tages, sprach sie die Worte, "Ich denke darüber nach, Muslim zu werden." Das Erstaunen und die Freude auf den Gesichtern ihrer muslimischen Freunde, hat ihre Entscheidung bestärkt. Ihre Familie aber hat diese Freude nicht geteilt. Obwohl ihre Eltern vielleicht nicht komplett verstanden haben, dass Amalia bereits die Shahada, das islamische Glaubensbekenntnis gesprochen hatte, haben sie wohl bemerkt, dass sie sich mit einem speziellen Mann anfreundete. Amalia und der Mann, der für ihre Familie nur "der Araber" waren sechs Jahre verheiratet und hatten eine Tochter, Ilana.

"Ich mag keine Muslime. Die sind die untere Schicht der Gesellschaft. Sie werfen Steine auf Israelis. Sie töten Juden. Ich vertraue ihnen nicht." erklärt Abraham in abgehacktem Englisch. Amalia sagt, jeder in ihrem Leben dachte, sie wäre verrückt geworden. Ihre Mutter sprach nie wieder mit ihr und starb Jahre später ohne Versöhnung. "Amalias Mutter hat ihn als Feind betrachtet," sagt Abraham. "Sie war sehr zionistisch und wirklich gegen den Islam."

Zu ermitteln, was während dieser Phase in ihrem Leben genau mit ihr passierte, ist schwierig. Amalia spricht nicht über Ilanas Vater und was eigentlich in diesen Jahren passiert ist. Es gibt nur entferntes Flüstern über Missbrauch. "Sie war immer offen und aufgeschlossen, aber sie zeigt nie ihre innere Traurigkeit. Es scheint, sie hätte überhaupt keine Sorgen," sagt Emma Barron, eine enge Freundin aus Kalifornien.

Jahre später traf Amalia Habib, einen muslimischen Pakistani. "Ich erinnere mich, dass sie sagte, dass Habib vielleicht älter ist [er ist 9 Jahre älter als sie], aber dass ältere Männer Frauen besser behandeln," sagt Barron. Mit dem Abstand von Raum und Zeit von diesen frühen Jahren und der Segnung, die ihre neue Ehe bedeutet, begann Amalias Glaube zu erblühen.

Die familiären Verhältnisse verbesserten sich etwas, aber blieben angespannt. Der Kontakt zu ihren Brüdern ist auf einem Minimum. "In ihren Köpfen ist es wie ein Betrug; Sie sehen es nicht als eine Sache des Glaubens. Sie könnten es wahrscheinlich besser ertragen, wenn ich Nonne geworden wäre, als Muslimin zu sein. Sie sehen Muslimisch sein als anti-jüdisch, anti-israelisch sein." Abraham hat die Situation sehr persönlich genommen. "Sie ist wie mein Feind. Na ja, ich denke, man erntet, was man sät. Ich habe für meine Familie das Beste gewollt, aber ich habe versagt," sagt er mit einem Seufzer.

Amalia denkt, dass der anhaltende Ärger ihrer Mutter über ihre Konversion ihren Vater in den ersten Jahren beeinflusst hat und ihre Beziehung belastet hat. Heute bezeichnen sie und ihr Vater ihre Beziehung als "gut", was auch Abrahams neuer Ehefrau Annette und ihren friedliebenden Anstrengungen zu verdanken ist. "Es war für sie viel schwerer, als Amalias Mutter noch lebte“, sagt die 38-jährige Annette, die vom Christentum zum Judentum konvertiert ist, bevor sie Abraham heiratete. "Nun sind sie sich nah und genießen die Gesellschaft des anderen. Abe mag Habib immer noch nicht."

Amalia und Annette, die fünf Jahre jünger ist als sie, sind enge Freundinnen geworden. Mit den Jahren hat Annette Veränderungen in Amalia beobachtet, als deren Glaube wuchs. "Sie ist als Mensch gewachsen. Sie hatte wirklich in ihr Inneres schauen müssen, als die Menschen um sie herum anfingen, sie anders zu behandeln." Sie beschreibt sie als willenstark, aber ruhig im Gemüt, in der Lage Abrahams schneidende Kommentare an sich abprallen zu lassen.

Amalias Geschichte, obwohl sicher nicht typisch, ist bei weitem nicht einzigartig. Mohamed Ghounem, ein muslimischer Ägypter, der jetzt in den Staaten lebt, betreibt eine Internetseite, die er "Jews for Allah" (Juden für Allah) genannt hat. Er hat dort über 400 Mitglieder, meist Amerikaner, die einen ähnlichen Weg wie Amalia gegangen sind. "Die Familien und Freunde haben eine harte Zeit mit jemandem, der vom Judentum zum Islam konvertiert“, sagt Ghounem. "Viele verlieren ihre Familien und auch finanzielle Unterstützung."

Innerhalb der jüdischen Gemeinde entzündet die Frage der Konversion unterschiedliche religiöse und soziale Antworten. Rabbi Yosef Levertov vom Chabad-Haus-Lubavich, einer orthodoxen Vereinigung an der Universität Texas in Austin bemerkt, dass nach strengen jüdischen Regeln der Konvertit als immer noch jüdisch vor Gott betrachtet wird. "Es nimmt nicht die Verpflichtungen eines Juden fort. Man muss Gott immer noch Rechenschaft ablegen." Rabbi Samuel Barth, der Kopf der konservativen Vereinigung Agudas Achim von Austin, sagt, dass Konvertiten als "irre geführt" betrachtet werden, aber sie können immer noch auf einem jüdischen Friedhof beerdigt werden. Levertov stimmt damit nicht überein und zitiert strengjüdische Regeln, aber er räumt ein, dass man jeweils von Fall zu Fall entscheiden kann. "Früher haben die Juden shiva abgehalten, dass Klageritual für Verstorbene, wenn jemand konvertiert ist, aber heute wird das nicht mehr so oft gemacht."

Religiös gesprochen kann die Konversion zum Islam von jüdischen Führern als weniger schlimme Übertretung gesehen werden, wegen der monotheistischen Natur des Islam. Wäre ein Konvertit zu einer polytheistischen Religion übergetreten, wären die Reaktionen möglicherweise viel härter. Aus sozialer Sicht scheint jedoch das Gegenteil der Fall zu sein. "Es gibt einen Verdacht gegen den Islam. Er scheint anti-semitisch, da er mit Israel im Krieg liegt," sagt Barth. Levertov stimmt zu, und fügt an, dass er glaubt in der heutigen politischen Extremsituation könnten die Reaktionen auf eine Konversion zum Islam noch strafender ausfallen.

Bei den meisten Themen, die den nahen Osten betreffen, sympathisiert sie mit den Israelis ... Jerusalem, die zweitheiligste Stätte des Islam, ist ein schwieriges Problem für sie. "Als Muslimin, wie ich heute bin, sehe ich mich im Besitz von Jerusalem, nicht als ich Jude war." Sagt Amalia, als sie anfängt das Abendessen vorzubereiten. "Ich glaube, es sollte einen Ort für Juden geben, aber Jerusalem sollte in der Hand der Muslime bleiben. Es sollte wie Mekka sein." Dies ist natürlich das Jerusalem, für das ihr Vater vor Jahrzehnten sein Leben riskiert hat, um es zu "befreien."

Trotz aller Umständlichkeit in ihrem Leben hat Amalia inneren Frieden gefunden; sie hat ihre religiöse Verbindung gefunden. Sie hat die Wahrheit gefunden. "Lustig, dass dies das Gebet einer 7-jährigen war, die jetzt in den 40ern ist… was für eine lange Reise war es, um zu diesem ultimativen Traum zu gelangen, den man als Kind hatte."


Aus dem Englischen übersetzt von way-to-Allah.com


Quelle:
"Orange" the student magazine of the university of texas at austin
Jews-for-Allah.com



       
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